Systemfehler kapitalistische Gesellschaft

Widerstand durch Klassenkampf – Für Frieden und Freiheit  

© Karl Berger
© Karl Berger

In Portugal hat sich der Präsident des Landes über ein Votum der WählerInnen hinweggesetzt. Er betraute die absoluten Wahlverlierer auf Geheiß der EU mit der Regierungsbildung. In Polen hat die absolute Rechte die Wahlen gewonnen. Macht nix, da is das System nicht gefährdet und die „Finanzmärkte Konzerne, Investoren und Banken” sind wegen erwarteter Gewinne in Feierlaune. Und Mc Donald ist in der ÖVP schon hinaufgefallen. Darum zur Erinnerung den vor vier Monaten geschriebenen Beitrag in der ältesten und rebellischsten Straßenzeitung Österreichs.

Kommentar von Martin Wachter (UHUDLA Ausgabe 103/2015)

„Der starke Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika gefährdet den Lebensstandard und das soziale Gefüge in der EU”, palavert der britische Außenminister Philip Hammond. Gut gebrüllt Löwe, denn das sind Worte, die nicht nur den PolitikerInnen und den medialen SchmierfinkInnen gefallen. Auch beim Fußvolk kommt sowas gut an, ist ja im Sinne des Radfahrerprinzips: nach oben buckeln und nach unten treten. Dialektik geht anders – das wissen aufmerksame LeserInnen des UHUDLA.
Ja, es ist die kapitalistische Gesellschaft und ihr imperiales Streben nach Macht und Profit. Wo haben die NATO, die USA, England, Frankreich, Deutschland und Co gebombt und aus der Luft Tod, Elend, Zerstörung und Chaos angerichtet. Da wären Jugoslawien, der Irak, Afghanistan, Libyen und Syrien und beinahe der gesamte Mittlere Osten als große Kriegsschauplätze zu erwähnen. Ägypten, die Ukraine und die Türkei sind alles andere als Orte des Friedens. „Kriegsflüchtlinge” fallen erst dann vom Himmel, nachdem zigtausend Tonnen tödlicher Fracht profitabel für Wirtschaft und Rüstungsindustrie aus allen Wolken gefallen sind.
Das „Friedensprojekt EU” produziert mit ihrer kapitalistischen Politik und mit der nicht gewählten und legitimierten Troika millionenfache Arbeitslosigkeit. Ein Großteil dieses Heeres der Joblosen zieht von West nach Ost, von Süd nach Nord, kreuz und quer durch die europäischen Staaten. Auf der Suche nach irgendeiner Arbeit bleibt in den meisten Fällen für diese ZuwanderInnen ein Schicksal als Billiglöhner nicht erspart. So ist’s von der Politik und den Konzernen gewollt, und so funktioniert das kapitalistische System wie geschmiert.
Wie im großen so auch im kleinen Österreich. SPÖ, Gewerkschaft, Kanzler Faymann und Co werden im geschilderten System nicht wirklich benötigt. Beim großen Bruder Deutschland geht’s der SPD und deren Chef Gabriel Sigi genauso. Der Genosse der Bosse, Ex-Kanzler Schröder, hat mit dem Grünen Fischer im Bunde, die „Drecksarbeit” für Kapital und Konzerne erledigt. Österreichs „Schwarze” machen nach dem kapitalistischen Entfesselungskünstler Michael Spindelegger weiter wie gewohnt. ÖVP Erfüllungsgehilfe und Sozialversicherungsboss Mc Donald will der Kur an den Kragen. Parteihäuptling Mitterlehner fordert den 12-Stunden Arbeitstag. Für den konservativen Wirtschaftsbündler Leitl ist der Klassenkampf ein Graus.
Widerstand durch Klassenkampf! – Kapitalismus ist der Systemfehler. Dieser Irrtum muss überwunden werden. Im Sinne einer besseren Welt. Ein Europa ohne Diktat der herrschenden Konzerne und Finanzeliten, in Frieden und Freiheit. Und ein lebenswertes Österreich ohne Kleingeisterei, Intoleranz, Neid und Hass. Das wär schon was – mindestens für den Anfang!

uhudla.redaktion@gmail.com

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