Mehr Erfolg geht nicht

SportklubWSK Frauenfußball Team ■ Alles dreht sich um die Fußball EM – oder? Nix da, nicht alles. Der UHUDLA berichtet über die kickenden Frauen von Dornbach. Seit sechs Jahren ist das WSK-Frauenteam einfach Spitze im Wiener Verbandsfussball.
Von Chris Peterka UHUDLA Ausgabe 104/2016.

Die WSK Frauen gewinnen auch letztes Meisterschaftsspiel. Mit einem trockenen 2:0-Erfolg setzte sich das A-Team in der letzten Runde der Wiener Landesliga am 5. Juni 2016 bei der zweitbesten Mannschaft der Frühjahrssaison Mautner durch. Damit konnten von 24 Spielen 23 gewonnen werden, lediglich gegen Donaustadt wurde einmal unentschieden gespielt. Das Gesamttorverhältnis der Meisterinnenmannschaft beträgt damit 113 erzielten Tore bei nur 16 kassierten Treffern.


Das Spiel der in der 1. Klasse A der ebenfalls als Meister feststehenden WSK1b Mädels bei Mautner 1b wurde in der 2. Halbzeit beim Stand von 0:0 wegen Gewitters abgebrochen und sollte auch mit diesem Resultat vom Verband gewertet werden.
Den Chris Peterka kennen viele als Musiker. Sein Lied “Liabschaft aus Heanois”, seinem Lieblingsverein Wiener Sportklub gewidmet, singen die Fans der Friedhofstribüne am Sportclubplatz mehrmals bei jedem Heimspiel der Schwarz-Weißen.
Weniger Menschen wissen aber, dass er seit 10 Jahren als Trainer und Funktionär im Frauenfußball aktiv ist. Nach erfolgreicher Tätigkeit bei diversen Vereinen beschloss er im Herbst 2010, die Gründung eines Damenfußballteams beim Wiener Sportklub ins Auge zu fassen. Nach Anlaufschwierigkeiten – es musste ein komplettes Team von Grund auf aus dem Boden gestampft werden – fand im Juni 2011 vor einer imponierenden Zuschauerkulisse das erste Testspiel der Dornbacherinnen statt. Die Gäste aus Neusiedl am See wurden mit 8:1 nach Hause geschickt.

Garant für noch größere Erfolge bei den schwarz-weißen Mädels

Die darauf folgende erste Saison verlief überaus erfolgreich: alle Meisterschaftsspiele in der 4. Leistungsstufe wurden gewonnen, dazu noch der Wiener Frauencup. Damit war der Aufstieg in die 3. Leistungsstufe, die Wiener Landesliga, geschafft. In den beiden folgenden Saisonen wurde wieder ungeschlagen der Meistertitel erreicht, der Aufstieg in die 2. Bundesliga aber leider beide Male in den Relegationsspielen vergeben. Nebenbei wurde ein Mädchenteam gegründet, welches in der Nachwuchsmeisterschaft zum Einsatz kam.
Vor dem Start in die 4. Saison erfolgte ein großer Schnitt: Es wurden die Trainer gewechselt und einige Leistungsträgerinnen verließen den Verein. Von Experten wurde den Sportklub-Spielerinnen für die folgende Saison nur mehr der 7. Tabellenplatz zugetraut, geworden ist es in der Endabrechnung trotz eines fast schon unheimlichen Verletzungspechs vieler Spielerinnen aber Platz 2 und damit der Vizemeistertitel. Auch die aus dem Nachwuchsteam gebildete junge 1b Frauenmannschaft schlug sich in der 1. Klasse A des Wiener Verbandes brav.
Im Sommer 2015 wurden dann zwei Trainer verpflichtet, die ein Garant für noch größere sportliche Erfolge bei den schwarz-weißen Mädels sein sollten: Patrick Kasuba war in seiner aktiven Zeit Bundesligaprofi bei der Wiener Austria und anderen Vereinen, spielte in allen österreichischen Nachwuchsnationalteams und brachte langjährige Erfahrung als Trainer in der 2. Damenbundesliga mit und ist momentan auch im Nachwuchsbetreuerstab der Veilchen tätig. Auch der von der Vienna geholte Trainer für das 1b Team Josef Kirchberger bringt eine Menge Know How bezüglich Frauenfußball mit – seine Tochter spielt schon seit Jahren in der deutschen Bundesliga und im österreichischen Nationalteam und hat im Nachwuchs mit einem gewissen David Alaba gekickt.
Auch am Spielerinnensektor gab es einige Neuzugänge und so gestaltete sich die vergangene Herbstmeisterschaft für die Sportklub-Spielerinnen äußerst erfolgreich.

WSC_FrauenteamAufstieg beider Teams in die nächst höhere Spielklasse muss gelingen

Die Trainingsintensität und auch die Qualität haben sich eklatant gesteigert und sind kaum mehr mit früher vergleichbar. Bis zum 18. Dezember haben die Dornbacherinnen im Freien trainiert. Noch vor Heiligen-Drei-König 2016  ging es wieder weiter, dazwischen stand Hallentraining an. Erfreulich ist, dass es die Trainer geschafft haben, Spielerinnen die aus unteren Ligen zum WSK gekommen sind, an das hohe Niveau heran zu führen und in kurzer Zeit zu Leistungsträgerinnen zu machen. So ist diesmal der Aufstieg beider Teams im Sommer 2016 in die nächst höhere Spielklasse ein absolutes Muss.
Abseits der erfreulichen sportlichen Leistungen und Entwicklung haben aber die WSK Damen und der Betreuerstab mit den üblichen Problemen einer Randsportart zu kämpfen. Der Verein stellt den Spielerinnen zwar unentgeltlich Spielfelder im Trainingszentrum in Ottakring für Training und Spiele zur Verfügung, das Budget muss aber Sektionsleiter Chris Peterka selbständig aufstellen.
Eine große Hilfe dabei sind Spenden von vielen Menschen aus dem Umfeld des WSK und auch des WSC (der eigentlich der Stammverein ist und in dem weiter alle Sportsektionen außer die Fußballer aktiv sind und in den es auch in Bälde eine Rückführung der WSK Kicker geben soll).

Wichtiger Aspekt ist die Einbindung der Spielerinnen in den Gesamtverein

Namentlich genannt als Unterstützer seien die Freundinnen und Freunde der Friedhofstribüne, die Anhängervereinigung des WSC, aber auch verschiedene Einzelpersonen, die namhafte Beträge spenden und oft gar nicht genannt werden wollen.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die Einbindung der Dornbacher Spielerinnen in den Gesamtverein. Soll den Spielerinnen beim Merchandising-Stand bei den Heimspielen der Männermannschaft helfen. Sie beteiligen sich am Ute-BockCup und anderen Aktionen des Wiener Sportklubs und seiner Fangruppen.
Dafür gab es bei der Herbstmeisterfeier der Mädels im Dezember 2015 im Fanlokal FLAG rege Beteiligung der Burschen des WSK Regionalligateams samt sportlichem Leiter und Trainer. Vollgas bis in die frühen Morgenstunden war garantiert.

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