Wärst du doch beim Geilomobil geblieben

Geilo

100 Tage „Wastl-Land” ■ In der Alpenrepublik gehts bergab. Servas Sozialstaat, Ade Solidarität. Ein bischen Spass muss sein fürs Fußvolk Der UHUDLA bringt zur allegemeinen Erheiterung in harten Zeiten die Kurz-Memoiren – noch geiler als das Geilomobil. Außergewöhnliches vom österreichischen Bundeskanzler Kurz für seine Fans und nicht nur für die. Die Ereignisse seines kurzen, wenn auch überaus ereignisreichen Lebens in Buchform.
Der „Angeber Verlag” erlaubte dem UHUDLA exklusive Einblicke in das biografische Werk des Wastl Kurz.

Wien, apa Das Werk von Sebastian Kurz trägt den Titel „Vita brevis – das Leben ist kurz“ (Angeber Verlag) wurde im Rahmen eines Festaktes in der Politischen Akademie der ÖVP im Springerschlössl der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Kurz-Verehrung für den Rock-Musiker Hansi Lang

Was schon bei einer kurzen Durchsicht der Lektüre von „Vita brevis“ überrascht, ist zweierlei: Erstens handelt sich dabei nicht um die für Politikerbiographien übliche Abrechnung mit dem politischen Gegner. Und zweitens liest sich das Ganze überaus kurzweilig und hat überraschend hohe literarische Qualität. Das zeigt sich auch daran, dass Kurz für die Aufarbeitung seines bisherigen privaten und politischen Lebens unterschiedlichste literarische Genres verwendet.
Schon in seiner ersten Kurzgeschichte bedient sich der langgediente Jungpolitiker der historischen Allegorie, wenn er seinen kometenhaften Aufstieg in der österreichischen Innenpolitik anhand einer Episode Pippins des Kurzen schildert. Der Merowinger nahm einst kurz entschlossen Genoveva, die langbeinigere Tochter des kurzsichtigen Langobardenkönigs Rudigier, gefangen, um kurzerhand Lösegeld von dem notorischen Langschläfer zu erpressen.
Richtiggehend kurzatmig wird man beim Lesen einer anderen Geschichte, in der Kurz auf gar nicht langatmige Art und Weise seine Verehrung für den vor nicht allzu langer Zeit verstorbenen Musiker Hansi Lang zum Ausdruck bringt. Die Episode, in der Kurz, das jugendliche Langohr, schildert, wie er finanziell kürzer treten musste, um sich die heiß ersehnte Langspielplatte Hansi Langs leisten zu können und im Plattengeschäft fast zum Langfinger wurde, gehört mit zum Ergreifendsten, das je im Bereich politischer Kurzbiografie publiziert wurde. Kurzum, hier hat sich einer nichts weniger als ein literarisches Denkmal gesetzt, und das für ewig und nicht nur für kurze Zeit.

Keine Kurzparkplatz für das lange Kurz-Geilomobil

Ein Beispiel des phantastischen Surrealismus bietet der VP-Politiker in einem „Languste“ betitelten Text. Sehr vergnüglich ist dabei die Passage, in der Kurz aufgrund eines kurzzeitigen Verlustes seines Kurzzeitgedächtnisses die Fahrkarte für seinen Kurzstreckenfahrschein verlegt hat und daher gezwungen ist, mit seinem eher länglichen Geilomobil in der Kurzparkzone vor einem Kurzwarengeschäft auszuharren.
Sehr launig erzählt Kurz, wie er hernach gezwungen ist, sich die Zeit mit dem Anhören der Kurznachrichten im Kurzwellenempfänger seines Autoradios zu vertreiben, wo gerade berichtet wird, dass der leidenschaftliche Langläufer und bekennende Kurzfilmfan Kim il-Jung aufgrund einer Kurzschlussreaktion kurz davor war, eine Langstreckenrakete zu zünden, wobei man als Leser wirklich länger als nur kurz den Atem anhält.
Kurz und gut – ja, so kann man es sagen, das sind sie die Kurzschen Geschichten: kurz und gut. Als Leser würde man sich daher, wenn man schon kurz Kritik üben will, nur eines wünschen, denn langweilig ist hier nichts: Wären sie doch nur länger! Hätte Kurz die Geschichten nicht so gekürzt! Denn dann wäre auch das Lesevergnügen ein nicht so kurzes.

Buch Kurz

Das Werk von Sebastian Kurz mit den Titel „Vita brevis – das Leben ist kurz“ (Angeber Verlag) kann gratis in der Zentrale der „Neuen Volkspartei” bestellt oder abgeholt werde. Leider hat das Ganze einen Haken. Der oder die Beschenkte müssen sich ehrenstattlich verpflichten am 15. Oktober ein Kreuz bei S. Kurz zu machen.

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