Fröhliche Streikfeiertage mit Gottes Segen

Postlerstreik

Mit Marx gegen das Kapital ■ Klassenkampf in Portugal. Anfang Dezember gab es Ausstände in großen Industriebetrieben für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erwartet ein Wiedererstarken des Marxismus und plädiert für eine Zähmung des globalen Kapitalismus. Auf diese Weihnachtsbotschaft des hohen kirchlichen Würdenträgers haben die Werktätigen Portugals erst gar nicht gewartet. Für sie ist der Klassenkampf eine immerwährende Herausforderung.

Vor den Weihnachtsfeiertagen wehren sich die Beschäftigten im Handel mit landesweiten Streiks gegen schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Die Supermarktsangestellten fordern mehr Lohn und Kollektivverträge.

In vielen Großhandelstempeln ruht die Arbeit von 22. bis 24. Dezember. Hinweis: In Portugal sind auch an Sonn- und Feiertagen die Geschäfte von 9 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Seit dem 22. Dezember sind Mitarbeiter der Lebensmittelhändler Pingo Doce, Continente, Lidl und Minipreço im Ausstand, um Lohnerhöhungen und kollektive Tarifverträge durchzusetzen. Sie wollen ihre Arbeitskampfmaßnahmen bis Heiligabend fortsetzen.

Portugals Postler sind wütend

Am 21. und 22. Dezember; Tage des Streik bei der Post. Den Ausstand organisiert die Gewerkschaft SNTCT, das ist die Nationale Postlergewerkschaft Portugals. Die Postler nutzten die Tage vor Weihnachten um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.Begründung: Die Art und Weise, wie die Postverwaltungen gegen die Interessen des Landes, der Bürger und der Beschäftigten des Unternehmens handeln, hat zu den Kampfmaßnahmen geführt
„Wir alle sehen und fühlen, was los ist. Alle, die in der Firma arbeiten, wissen, dass dieser Zustand nicht so weitergehen kann”, argumentieren die StreikorganisatorInnen.

Die portugiesische Post wurde 2013 von der rechten und konservativen „Troika-Sparkursregierung” Passos Coelho und Portas zu 10 Prozent privatisiert. Die ersten 70 Prozent des damaligen Staatsunternehmen schnappten sich Goldman-Sachs, Deutsche Bank und Unicrédit für 580 Millionen Euro. Ein Monat später kassierten die Banker eine fette Dividende. Im Jahr 2014 wurde die Post auf 820 Millionen Wert geschätzt. Es folgte ein spekulativer Börsengang und die Bankster verdienten sich eine goldene Nase, und machten fette Beute. Die erwähnten Banken besitzen nun keine Anteile mehr an der Post.

Guten Abflug an Fraport

Für den 24. und 25. Dezember haben gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter von Sicherheitsunternehmen Streiks auf den portugiesischen Flughäfen in Porto, Lisboa und Faro angekündigt. Die teilprivatisierte Betreibergesellschaft ANA, in welcher die deutschen Flughafenbetreiber aus Frankfurt Fraport kräftig beim Personalabbau und der Ausbeutung des Personals mitmischt, fährt einen rabiaten Profitkurs.
Auch mit dem Personal der privatisierten griechischen Flughäfen wir so verfahren.

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