Deppad und wo angrennt

Mannewitz
IFPAG-Leiter Franz Zogelmann ist ein Freund der klaren Worte: „Natürlich könnte man sagen, dass die meisten Österreicher dumm seien, doch das ist
beschönigend”.

Neue Studie: Mehrheit der Österreicher schlichtweg dumm ■ Ergebnis einer vom unabhängigen IFPAG-Institut in Auftrag gegebenen Studie zur NR-Wahl 2017. Eindeutige Richtung, ein Großteil der Wählerinnen und Wähler hat ein eklatant selbstschädigendes Wahlverhalten an den Tag gelegt hat.
Von Sandy Dönmetz, erschienen in der UHUDLA Ausgabe 108/2018

(Wien, apa) Die wenig erfreuliche aber zwingende und unabwendbare Konsequenz daraus: der großen Mehrheit der österreichischen Bevölkerung fehlt es an Intelligenz – sie ist schlichtweg dumm.


IFPAG-Leiter Franz Zogelmann ist ein Freund der klaren Worte: „Natürlich könnte man sagen, dass die meisten Österreicher dumm seien, doch das ist beschönigend. Ich würde eher sagen, sie sind deppert und eindeutig massiv wo angrennt. Ich rede nicht per se von allen Österreichern aber von so ziemlich allen.“ Das könne und müsse er einfach in dieser Klarheit so und nicht anderes sagen, wenn er sich die Auswertung der aktuellen von seinem Institut in Auftrag gegebenen Studie ansehe.
Bei eben dieser Untersuchung wurden im Zuge von Nachwahlanalysen 500 zufällig aus dem ganzen Bundesgebiet ausgesuchte Personen nach ihren Wahlmotiven befragt und diese unter Analyse der betreffenden ökonomischen Lebensdaten mit den Wahlprogrammen der jeweils gewählten Parteien verglichen. Dabei stellte sich in den meisten Fällen heraus, dass sich Wahlmotiv der befragten Personen und Programm der gewählten Partei nicht nur nicht überschnitten sondern sich oft sogar diametral gegenüberstanden.

Das Wahlprogramm versprach den jeweiligen Wählerinnen und Wählern also eine eindeutig schlechtere Zukunft, was die Wähler aber nicht davon abhielt, die betreffende Partei dennoch zu wählen.
Franz Zogelmann, der die Studie im Rahmen eines Diplomanden-Projekts des Instituts für Politikwissenschaften der Uni Klagenfurt durchgeführt hat, legt Wert auf die politische Unabhängigkeit seines Instituts für politische Analysen der Gesellschaft (IFPAG), das von dem habilitierten Politikwissenschaftler, Soziologen und Philosophen erst 2015 gegründet wurde. Dementsprechend hätten laut Studie Wähler von allen zur Wahl angetretenen Parteien Zeichen von massiver Unintelligenz gezeitigt, so der Wissenschaftler.

Politikern bei Wahlen eine Stimme geben um sich selber zu schaden

Die Konsequenz, dass das österreichische Volk, und zwar nicht nur das Wahlvolk sondern eben die gesamte Bevölkerung, wie Zogelmann ausdrücklich betont, „bescheuert“ sei, liege für ihn auf der Hand und sei wissenschaftlich belegbar. Denn worin bestehe denn Intelligenz? erklärt Zogelmann den Ausgangspunkt seiner Analyse. Ein Individuum setze dann ein intelligentes Verhalten, wenn es seine ihm aufgrund seiner physischen Voraussetzungen durch die Natur gegebene Verstandeskraft dazu nutze, sein Leben auf bestmögliche Weise zu verbessern.
Dass tun Tiere etwa dann, wenn sie Werkzeuge benutzen, um besser an Nahrung zu gelangen, oder Waffen zu fertigen, um Fressfeinde zu eliminieren. Und das tun Menschen dann, wenn sie ihr gesellschaftliches Umfeld dahingehend ändern, dass ihnen ein besseres privates und berufliches Fortkommen möglich ist. Wer sich selbst jedoch Steine in den Weg legt und sich selbst quasi sabotiert, indem er Politikern eine Stimme dafür gibt, Dinge zu tun, die ihm schaden, sei vom wissenschaftlich-medizinischen Standpunkt aus gesehen entweder unzurechnungsfähig, also debil, oder eben unintelligent, also dumm, oder salopp formuliert einfach minderbemittelt und unterbelichtet.

Das gelte im gleichen Maß auch für alle Nichtwähler. Denn auch jener Affe, bleibt Zogelmann bei einem Vergleich mit dem Tierreich, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte freiwillig auf die Benützung eines ihm zur Verfügung stehenden Werkzeuges verzichte sei gegenüber jenem Artgenossen, der es benütze, manifest unintelligent.
Noch dümmer als das Individuum, das eine Verschlechterung seines Lebenssituation durch bewusst passives Verhalten in Kauf nehme, sei aber jenes Individuum, das diese aktiv fördere, konkret gesagt also die „falsche“ Partei wähle, so der IFPAG-Chef. Konkrete Beispiele zur Untermauerung seiner Schlussfolgerungen hat Zogelmann genug.
Der Politikwissenschaftler greift exemplarisch den Fall eines 47-jährigen IT-Spezialisten aus der Steiermark heraus, der Sebastian Kurz und dessen „Neuer Volkspartei“ seine Stimme gegeben hat. „Der Mann ist Alleinverdiener einer dreiköpfigen Familie, kann sich die Miete gerade leisten und kommt finanziell mehr schlecht als recht über die Runden. Anstatt eine Partei zu wählen, die Löhne und Steuern auf Klein- und Mittelverdiener senkt und Vermögen besteuert, wählt er, der selbst kein nennenswertes Vermögen besitzt, diejenige, die sich gegen eine Erbschaftssteuer ausspricht. Denn für ihn kämen neue Steuern prinzipiell nicht in Frage, auch wenn diese von den Parteien, die sich dafür ausgesprochen haben, erst in Höhe von ab 500.000 Euro in Frage käme und die Wahrscheinlichkeit, dass dieser IT-Spezialist seinen Kindern ein darüber hinaus gehendes Vermögen zu vererben imstande sein würde, bei null liegt.

Selbst einem Vorschulkind ist klar, dass diese Rechnung nicht aufgeht

Intelligent wäre es in Anbetracht seiner Mietsituation auch gewesen, eine Partei zu wählen, die sich für Mietzins-obergrenzen einsetzt. Stattdessen hat der befragte IT-Spezialist mit Sebastian Kurz ausgerechnet einen Politiker gewählt, der den Betroffenen rät, anstatt sich über zu hohe Mieten zu beschweren, lieber Wohnungseigentum zu erwerben, und dessen Wahlkampfbudget noch dazu zu einem Drittel von Personen aus der Immobilienbranche finanziert wurde.
Wenig bis gar nicht intelligent sei es außerdem, seine Zukunft und die seiner Kinder in die Hände von Jemandem zu legen, der vollmundig erklärt, er wolle 14 Milliarden Euro einsparen und dies mit einer günstigen Wirtschaftsprognose und mithilfe von Einsparungen bei Sozialausgaben und Förderungen erreichen will. Dies sei insofern dumm, als der IT-Mann selbst als Erster davon betroffen sein würde und weil selbst einem Vorschulkind klar ist, dass sich diese Milchmädchenrechnung hinten und vorne nicht ausgeht.

Davon ganz abgesehen, so Zogelmann, sei es auf regelrecht absurde Weise dumm, jemanden zu wählen, der gerade einmal 31 Jahre alt sei und damit die Geschicke eines Landes einem Politiker zu überlassen, der dafür kaum die nötige Lebenserfahrung mitbringt. Das Hauptwahlmotiv für den IT-Spezialisten sei aber ohnehin die Tatsache gewesen, dass Kurz die Balkanroute geschlossen hätte, was natürlich nicht stimmt, dem Computerfachmann aber insofern nicht angekreidet werden könne, weil es in einschlägigen Medien so kolportiert worden ist. Was man diesem aber sehr wohl ankreiden könne und was ein Zeichen von manifester Dummheit sei, sei sich seine Meinung mithilfe von Gratismedien zu bilden, so wie es bei dem befragten IT-Spezialisten der Fall gewesen ist.
Die IFPAG-Studie zeigt unbestreitbar dummes Wahlverhalten, aber nicht nur von Kurz-Wählern, sondern auch von Wählern aller anderen Parteien. So sei die Groteske rund um die Auswüchse des Burkaverbots wohl niemandem entgangen. Umso verwunderlicher erscheint es für Zogelmann, einer Partei die Stimme zu geben, die dafür gestimmt hat, wie etwa die SPÖ.

Jede Art versucht ihr Überleben zu sichern, Menschen tun das Gegenteil

Richtiggehend idiotisch sei es, jener Partei die Stimme zu verweigern, die sich als einzige offen für ein Existenzrecht der Menschheit auf diesem Planeten auf lange Sicht ausgesprochen hat und sich den Kampf gegen den Klimawandel als oberstes Ziel auf seine Fahnen geheftet hat, ja, diese sogar auf dem Parlament zu wählen. Dieser Grad an Unvernunft sei im ganzen Tierreich einmalig und suche seinesgleichen.
Während jede Art instinktiv versuche, ihr Überleben zu sichern, so Zogelmann, betriebe die Menschheit das Gegenteil. Wer daher überhaupt eine Partei wähle, wie die FPÖ, die den Klimawandel leugne und nicht nur nichts dagegen tut, sondern auch noch den Betrieb von Dieselfahrzeugen fördert, sei primitiv, sei wissenschaftlich gesehen klinisch dumm und anders gesagt, ein Volltrottel.

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