Haut die Bullen flach wie Stullen

Bullen
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Demonstrieren ist kein Wunschkonzert ■ Drahdiwaberl Boss Stefan Weber, Gott habe ihn selig, konnte in den 1970er Jahren noch über die Polizei musikalisch scherzen: „Haut die Bullen flach wie Stullen, schau wie sie rennen, rennen, auch Wien muß brennen brennen …”. 45 Jahre später ist Schluss mit lustig.
„Das war so voraussehbar. Jetzt werden also die Opfer denunziiert! Den AktivistInnen von „Ende Geländewagen” wird von Polizeigeneral und ÖVP-Sicherheitssprecher Mahrer in der Tageszeitung „Kurier“ vorgeworfen, sie hätten der Polizei eine Falle gestellt”,
schreibt Kurto Wendt auf Facebook. Er war einer der vielen OrganisatorInnen der legendären Donnerstagdemos der Gegenwart und Anfang der 2000er Jahre.

Wie? Haben sich Verhaftete zu Boden geworfen und unter fahrende Polizeiautos gerollt – oder haben sie zu einem Polizisten „Warmduscher“ gesagt, damit er zehn mal mit der Faust zuschlägt?

Nein, die Falle besteht darin, dass DemoteilnehmerInnen keine Handys dabei hatten (was ich im übrigen empfehle, da sich die Polizei um Datenschutz wenig schert) und keine Ausweise. Was für eine tödliche Falle! Und dann gibt es andere, die das mitgefilmt haben. Arg oder?

Da muss der normale Polizist ja durchdrehen oder?

Karl Mahrer ist einer der speziellen Vertrauten von Sebastian Kurz. Was er sagt, deutet auf eine Verschärfung des autoritären Staats hin, sie wollen das Feld nicht Kickl überlassen. Die Polizei hat definitiv auch mitgefilmt. Sie behauptet aber nein und hält das Material unter Verschluss.

Die aufgeklärten Bürger, die ihre Rechte kennen, sind für Autoritäre Charaktere eines der größten Feindbilder. Aus Mahrer spricht Viktor Orban und er sagt es stellvertretend für Kurz.
Um eine fortschrittliche Klimapolitik durchzusetzen, braucht es klugen, ein bisschen listigen zivilen Ungehorsam. System Change, not Climate Change ist eine Organisation, die das vorbildlich vorlebt.

Wenn wir drauf warten, dass aus den Parlamenten Vorschläge kommen, wird es zu spät sein, friedliche Aktionen wie „Ende Geländewagen“ bremsen den Autoverkehr und beschleunigen den Diskurs.

Wenn nie eine Radfahrerin, ein Radfahrer gegen eine Einbahn gefahren wäre, würde es die Möglichkeit heute nicht legal geben. Ich selbst hab zweimal Strafe bezahlt in der Herrengasse, musste mich belehren und herabwürdigen lassen, damit es nicht noch teurer als 70 Euro wird. Heute ist es legal.
Fahren wir weiter gegen diese dummen Einbahnen der Macht.
Raus auf die Straße – heute, morgen und immer, wenn es nötig ist!

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