Zappa, Judith & Lisa-June ■ Zum ersten – und hoffentlich nicht zum letzten – Mal findet „Zappa“ Johann Cermak, Blues-Urgestein „Mr.Bluespumpm“, der mit Musik und Hippieleben ein prägender Teil unserer Jugend war, den Weg ins ’sBaumgarten Wohnzimmer.
Von BLONDPRODUCTION „Funky“ Renate Danninger
Familiär gemütlich soll’s werden, denn begleitet wird „Zappa” Johann Cermak liebevoll von Frau Judith Pechoc und Tochter Lisa-June.
Leider sind David (Trompete) und Jakob (Violine) mit 39 Grad Fieber im Bett besser aufgehoben, aber gut Ding wird halt aufs näxte Mal verschoben, wir freuen uns schon drauf! Und gute Besserung an die Buben!
Apropos Familie – es ist ein dringendes Bedürfnis, hier auch mal die Pichler’s lobend zu erwähnen, die mit Engagement und Liebe viel Energie und Herzblut investieren, um’s den Gästen auch wirklich behaglich zu machen.
Und wie Martin mit Tobias’ Hilfe während der dreiwöchigen Abwesenheit von Chefkoch Peter (er hat seinem Luxuskörper eine redlich verdiente Kur gegönnt) die Küche am Leben gehalten, ja sogar noch kreativ bereichert hat, ist schon einen Extra-Applaus wert, Bravo Jungs!
Multiinstrumentalistin Judith Pechoc hat mit Violine, Gitarre, Banjo, Mandoline und Harp Einiges zu tragen, die kleine, Lisa-June muss mit ihrer Violine nicht so viel schleppen
Und natürlich ist der abgewetzte Uraltkoffer gefüllt mit CD’s auch wieder mit von der Partie. „Zappa“ eröffnet, in gewohnter Manier schuhfrei mit roten Socken geerdet, mit einem Wald4tler Slowblues, der sich mittels Harp, Stimmröhre und Violine schlussendlich äußerst kraftvoll zeigt.
Judiths Mandoline und „Zappas“ Johann Cermak Gitarre lassen den Blues-Zug zu einem frühen Johnny Cash Songs abfahren und der nimmt ordentlich Tempo auf.
Es gibt Bier für die Harp (gutes, altes „Zappa“-Ritual) und fröhliches Titelraten fürs Publikum: „Me And Bobby Mc Gee“ (Janis Joplin) zeigt Judith stimmführend, doch dann muss „Zappa“ zeigen, dass er den längeren Atem hat.
Dem Publikum wird eine aufwühlende Version von „For Ever Young“ (Bob Dylan) gewidmet, Zappa schwingt sich auf musikalischen Höhenflug, um schließlich von Judith sanft wieder auf den Boden geholt zu werden.
Nun geht’s mit irischen Tanzstücken ans Herz und die Zuschauer sind voll des Entzückens Erstaunens, denn vor uns steht zwar ein kleines Mädchen mit Violine, aber ihr konzentriertes und exaktes Spiel lässt schon die zukünftige große Künstlerin erahnen.
Für Lisa-June wahrscheinlich alles ganz normal, denn sie ist ja quasi auf der Bühne aufgewachsen und spielte schon 2jährig das Tamburin in perfektem Rhythmus. Für talentierten Nachwuchs ist also bereits bestens gesorgt!
Nachdem Lisa-June tobenden Applaus und all unsere ihr zugeflogenen Herzen eingeheimst hat, darf zur Country- und Bikerhymne „Country Roads“ wieder lauthals mitgesungen werden und Publikum wiegt sich in jugendlicher Unbeschwertheit.
Zu Saitenpower von Gitarre und Banjo berühren uns „Zappa“ und Judith mit rauchig/klarem Stimmen-Yin-Yang und optisch werden wir beinah an „la Belle et la Bete“ erinnert – einfach märchenhaft!
Zu „Whisky In The Jar“ genießt Lisa-.June ein Päuschen und österreichisches Cola und später, während „Zappas“ inbrünstigem Harp-Solo, sieht man Judith genießerisch am Topfenstrudel.
Bei einem Folksong mit Bluesfeeling trifft zur gegenseitigen Befruchtung Irland aufs Wald4tl, Banjo und Harp liebkosen sich in wilder Verzückung und eine Weltmusik entsteht, jawohl – a Wödmusi!
Ein gemütlich-grooviger Abend, der alle Anwesenden mit Glück beseelt hat, schreit nach Wiederholung – außerdem seid Ihr uns die Jungs noch schuldig geblieben!