Ein Fest für Kubizek


Häferl_Olbendorf

Wolfgang R. Kubizek ■ Ein Leben mit Musik, Liebe und Tod. Wenn etwas mit uns Menschen Schlitten fährt, ist es die Liebe und der Tod. Bei Wolfgang war auch noch eine dritte Komponente in Form der Musik ein Lebensinhalt. Nebenbei war er auch an der Gründung des UHUDLA beteiligt.

Wolfgang R. Kubizek – Komponist und politischer Kopf 1959 – 2008
Ein musikalisches Fest im Offenen Haus Oberwart in der Lisztgasse 12
Freitag, 29. März 2019 19:30 Uhr

Eine Veranstaltung in Kooperation von OHO, RE.F.U.G.I.U.S., KIBu, VHS, K.B.K. und Friedrich & Paul Gulda-Musikfonds


Interpreten:

Simon Frick – electric violin solo;
Koehne-Quartett; QuartArt;
„Ostpol reloaded“:
Christoph Cech – Gesamtleitung und keyb.,
Simon Frick – electric violin,
Thomas Monetti – guit.,
Mecky Pilecky – dr u.a.,
featuring
Peter Wagner mit Rainer Paul – guit. für Paganinis Kinder

Wolfgang R. Kubizek gehört zu den Mitstreitern in der Riege der Aktivisten des Offenen Hauses Oberwart von Anfang an. Schon im Jugendhaus war er musikalisch mit verschiedenen Formationen aktiv, u.a. mit „Ostpol“ und „Paganinis Kinder“. Um seinem musikalischen Schaffen gerecht zu werden, haben unter der künstlerischen Leitung von Christoph Cech verschiedene Organisationen und Personen einen Abend zusammengestellt, mit dem anhand der großen Bandbreite des kompositorischen Schaffens von Wolfgang R. Kubizek sowohl zu einer Wiederbegegnung als auch zu einer Neuentdeckung dieses einzigartigen Künstlers und „politischen Kopfes“ eingeladen wird. Neben Foto- und Videodokumenten, die in den Pausen präsentiert werden, soll sich vor allem die Musik Kubizeks, chargierend zwischen Elektronik, klassischem Streichquartett und zünftigem Rock-Jazz, zu einer tatsächlichen Feierstunde entwickeln!
Eintritt: VVK € 16,– / AK € 19,– (ermäßigt VVK € 14,– / AK € 17,–)

KARTENVORVERKAUF: Telefon 03352-38555 / info@oho.at

STATEMENTS ZUM MUSIKER, KOMPONISTEN UND FREUND.

…Was der Österreicher Wolfgang R. Kubizek damit macht, hat internationales Format. Käme derlei aus New York – schon wären sie da, die Habitues der Avantgarde…
Thomas Rothschild 
über die LP Deine Farben in: 
Frankfurter Rundschau
vom 21.01.1989

Der Kubizek Wolfgang kam mir schon in den gemütlichen Zeiten von damals, als ich ein besonderer Klassenfreund von ihm war, fast wie ein Gehetzter vor, als hätte er nur wenig Zeit zur Verfügung. In positiver Weise würde man ihn als Vorauseilenden, als Vorläufer bezeichnen. Nicht nur schnell weg vom klösterlichen Kremsmünster (wo er bereits als 10-Jähriger ein Zimmer belegte), von Linz nach Wien, sondern auch weg vom Hochschulbetrieb, obwohl er mit 15 Jahren den 1. Preis für Komposition bei „Jugend Musiziert“ erhalten hatte; sein Onkel Augustin ist auf der Musikhochschule eine „Institution“ gewesen und so hätte alles prima laufen können, doch unbestechlich wie Wolfgang war, ließ er sich die Freude am Geigenspiel von irgendwelchen Professoren nicht vermiesen. Seine radikale Konsequenz war: Er verließ 1977 sogar das Musikgymnasium, zog beim Literaten Peter Wagner ein und spielte ab nun E- Geige in einer Band namens OSTPOL, für die er als Komponist federführend war.
Nach der friedlichen Okkupation des WUK 1979 schuf sich die alternative Musikszene Proberäume und Möglichkeiten, eigene Kulturprogramme zu erstellen. Beim wöchentlichen „Saturday Wuk Fever“ war Ostpol mit Wolfgang R. Kubizek/E-Violine, Ian Sokol/E- Git, Wolfgang Heinrich/E- Bass, Christoph Cech/E-Piano und Mecky Pilecky/Drumset ein Fixpunkt, doch gab es auch außerhalb des WUK Betätigungsfelder für die Avantgarde-Band: keineswegs „nur“ Volksstimme-Fest und die Alte Schmiede … Wolfgang nützte seine guten Kontakte zur Hochschule und der neuen Musik: Wir durften im elektroakustischen Studio des Wiener Konzerthauses aufnehmen, fuhren zu den IGNM- Tagen nach Graz…& spielten 1982 sogar in der wunderschönen Sezession mit dem Ensemble Kontrapunkte unter Peter Keuschnig Kubizeks „im ersten licht“- Konzert für Rockgruppe und großes Streichorchester – nach einem Text von Karin Kiwus. Die Verarbeitung von politisch engagierter Lyrik, in der er selbst Hochbegabtes hervorbrachte, war für ihn ebenso eine Selbstverständlichkeit wie die Agitation auf der Straße gegen die ANR (Aktion Neue Rechte).
Für atomare Abrüstung Musik zu spielen war sowieso ein Muss. Noch wichtiger: Wolfgang konnte sich hineinknien in eine Sache wie kein anderer, wenn er von etwas überzeugt war, wie ein Leistungssportler, mit Haut und Haar, mit Allem. Es war wie eine Aufopferung seiner selbst, ein Gekreuzigtwerden … Die antifaschistische politische Arbeit fand im Werk des Komponisten Kubizeks ständig ihren Niederschlag, und zwar in einer Zeit, die man in Österreich als gefühlten Vorbote der heutigen türkis-blauen Regierung sehen würde. Nur wenige Künstler hatten vor ein, zwei Jahrzehnten klar Stellung bezogen. Erst heute wachen sie wieder auf und treten als Mahner in Erscheinung, doch der einsame Rufer, den sie als vorauseilendes Vorbild hätten erleben können, war vorauseilend bereits in einem Anderswo … entschwunden.
Michael Pilecky, Musiker und Buchautor

… excellent RUSH, which is an surprising and wounderful electronic-music work!…
George Munnshe, Barcelona, 
über die CD RUSH… oder wer schenkt mir ein Orchester

Es fällt mir schwer, von der persönlichen Beziehung zu Wolfgang in der Weise zu abstrahieren, dass letztlich das übrig bleibt, was ihm das Wichtigste in egal welchem Urteil über seine Person war: durch seine Musik und ausschließlich durch diese verstanden und respektiert zu werden, wie er dies wiederholte Male eingefordert hat.
Erstens: Warum sollte ich überhaupt abstrahieren, zumal die persönliche Beziehung zu ihm wohl bei jedem, der mit ihm über die Jahre zu tun hatte, einen derartig langanhaltenden Eindruck hinterlassen hat, dass jeder Versuch, sie als vernachlässigbar zu betrachten, ohnehin nur scheitern kann? Ich jedenfalls scheitere seit jenem Herbsttag im Jahr 1977, als er an der Tür zur WG im 7. Wiener Gemeindebezirk, in der ich damals wohnte, stand und mir mitteilte, dass er das Gymnasium schmeißen, fortan als freier Künstler leben – und bei mir einziehen werde.
Zweitens: Man sollte es dennoch tun, zumal das Allerwesentlichste rund um seine Person ja doch in seiner Musik verankert ist – ganz so, wie er es für sich und alle Außenwelt postuliert hatte. Und weil ihm, der seinen nicht nur politischen Kopf so sehr in seine Musik hineingewoben hatte, nur auf diese Weise gerecht zu werden ist!
Ich wünsche von Herzen, dass sein umfangreiches kompositorisches Werk die ihm zustehende Würdigung erfährt! Mir ganz persönlich bleibt jedenfalls die Musik, die er mir und meiner Arbeit in zwanzig Jahren künstlerischer Verbundenheit, wohl aber auch eines steten Ringens miteinander für: 1 Hörspiel, 9 Liedtexte, 4 Theaterstücke, 1 Libretto und mehrere gemeinsame, interaktive Kunstaktionen geschenkt hat. Respekt, Kubi! Und Verbeugung.
Peter Wagner, Autor und Regisseur

…da ist viel Kraft drinnen in Deinem Quartett und erfrischende Unbekümmertheit. Etwas, das einem alten Hasen wie ich einer bin natürlich wohltuend in die Ohren pfeift…
Otto M. Zykan 
über: SÜDLICH/ ein Haus/ offen – Suite für Streichquartett

Wolfgang war ein hochbegabtes Kind, die Geige begleitete ihn seit früher Kindheit, sensibel und hellwach begegnete er seiner Umwelt. Er hat viele Schulen besucht und keine beendet … Nicht er ist an diesen Ausbildungssystemen gescheitert, es waren wohl eher die Schulen, die seinem Talent nicht gerecht wurden. Konsequent und unbeirrbar folgte und lebte er seine Interessen, sein junges Leben war gekennzeichnet von radikalen Brüchen und immer neuen Anfängen. Seine künstlerische Entwicklung ging mit seinem politischen Engagement Hand in Hand und fand einen seiner letzten Höhepunkt in der Komposition des Oratoriums “ … und alle Toten starben friedlich …“, das am Appellplatz des ehemaligen KZ Mauthausen uraufgeführt wurde. Seine Stimme fehlt in diesen immer rauer werdenden Zeiten, er fehlt uns ….. Annemarie Türk – eine Freundin der Familie und ihm in besonderem …..
Annemarie Türk, Kulturmanagerin

In der Reihe Komponistenportraits, die sich sorgfältige Dokumentation der vielfältigen österreichischen Musiklandschaft zum Ziel setzt, war … der erfolgreiche und kompromißlose Außenseiter Wolfgang R. Kubizek zu Gast. 
Sich um naserümpfende Avantgarde-Habitues nicht weiter scherend, schreibt dieser mit erstaunlicher Produktivität Stück auf Stück, das immer seine Interpreten findet… 
Der Erfahrungshorizont: Ländliche Stille, In-sich-Hineinhorchen, handwerklicher Werkbegriff gehen ihm vor urbane Hektik und aufgesetzte Modernität…
Heinz Rögl über das Komponistenportrait in der Wiener Stadtinitiative in: 
Salzburger Nachrichten vom 27.09.1993

Servus lieber Wolfgang Du bist mir ein verlässlicher, ständiger Zeitgenosse und Wegbegleiter. In Zeiten des weltweiten konzernalen Kriegsgeheuls, der grassierenden Verdummung und der Verrohung im gesellschaftlichen Zusammenleben fehlst Du. Humanistische Feingeister, die im kritischen Diskurs mit viel Geduld und Einfühlungskraft für eine bessere Welt kämpfen sind rar geworden.
Humanisten wie Du hatten zu all diesen positiven Eigenschaften noch eine wertvolle Ergänzung. Deine musische Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen, zu interpretieren und zu intonieren bleibt Dein Vermächtnis.
A Luta continua – Unser Kampf geht weiter. Wir Hinterbliebenen lassen es uns nicht nehmen Feste zu komponieren und zu zelebrieren. Auch weil das Leben kein „Wunschkonzert“ ist, komponieren wir ein Fest für Dich. Nach allen Regeln der Musik-Kunst.
Avante, Venceremos.
Max Wachter, Journalist, Verleger und UHUDLA-Herausgeber

…Ich möchte Ihnen doch sagen, dass ich berührt und beeindruckt war…von der persönlichen, introvertierten Sprache Ihrer Musik…
Hans Petermandl über die CD Goldberg-Ensemble: Karl M./ Wolfgang R. Kubizek

Kultur aus der Provinz – provinzielle Kultur 
Großstädtische Ignoranz kann man ja auch nicht verallgemeinern …
Dieser Spruch stammt von Wolfgang R. Kubizek – alias Kubi – und dieser hat uns auch verbunden!
1986 kam ich als Arbeitsmarktbetreuer ins Südburgenland und mit meiner Obmannschaft ab 1988 im Jugendhaus dann KUKUK – Kommunikation und Kultur und Kunst, später OHO kreuzten sich unsere Wege – im Jahr 1988. Mit seiner Teufelsgeige (die rote Geige) präsentierte er seine Schallplatte „Deine Farben“, danach folgten unzählig viele Veranstaltungen. Er brachte auch die „Andere Kammermusik“ ins OHO. Bei vielen gesellschaftspolitischen Vereinen und Aktivitäten wie RE.F.U.G.I.U.S., Antifa-Komitee, SOS-Mitmensch, edition lex liszt 12, den Burgenländischen Volkshochschulen und natürlich im OHO war er stets ein kreativer, kritischer, aufmüpfiger und engagierter Mitgestalter.
Er fehlt in diesem Land – gerade auch jetzt in dieser kalten Zeit – die rote Geige hätte noch so viel bewirken können! 
HoHo
Horst Horvath, Freund und Wegbegleiter

In Erinnerung wird wohl die Musik von Wolfgang R. Kubizek bleiben – in ihrer stiloffenen Art vermittelt sie allerlei Ausdrucksvaleurs und wird zum suggestiven Text-Partner und – Kontrast. Da gehen feine Klangflächen, stilisierte Songs und rhythmisch prägnante Passagen dezent ineinander über.
Ljubisa Tosic 
über Monolog mit einem Schatten – Eine Windoper in: 
Der Standard vom 18.03.1996

Eine künstlerisch folgenschwere Begegnung Es war bei einer der legendären Auftritte von „Paganinis Kinder“ im Südburgenland, wo ich W.R. Kubizek das erste Mal auf der Bühne sah. Ganz in rot gekleidet mit verstärkter Geige und wallenden Locken ist er mir bis heute präsent. Ich war beeindruckt. Nicht nur von diesem „Teufelsgeiger“, sondern von der gesamten Truppe, ihrer musikalischen Kraft, Qualität und ihrer Bühnenpräsenz.
Ich hatte schon zuvor das Vergnügen, Peter Wagner kennengelernt zu haben. Wolfgang Kubizek gesellte sich dazu. Bei den folgenden Begegnungen hat es nicht lange gedauert, bis in unserem künstlerischen Ideenaustausch die eine oder andere Idee zu einem Projekt wuchs.
Das erste gemeinsame Projekt war der Versuch, unsere individuellen künstlerischen Positionen zusammenzuführen. Die bildende Kunst, die Literatur und die Musik. Bild – Wort – Ton! Peter W. hatte auch sofort den passenden Titel. Unter „ping, pong, pong“ gestalteten wir eine „literarisch-musikalische-bild-illustration“, wie wir es nannten und unternahmen dabei den Versuch, jeweils einer auf den anderen einzugehen…. Malerei als Performance. Wahrhaftig ein sehr schönes Erlebnis mit meiner persönlichen Erkenntnis, dass die Malerei doch ein intimer Akt ist!
Es blieb bei diesem Bild-Wort-Ton-Zusammenspiel, nur in einer anderen Form. Zahlreiche Theaterproduktionen sind entstanden, bei denen Kubizek für die Musik, ich für die Bühne verantwortlich waren und Peter Wagner die Stücke verfasste. 1990 „Grenzgänger“, 1992 Friedenskultur I: „Ein leiser Abend über den Krieg“, 1993 Friedenskultur II -„Tanz im Spinnennetz: Das Prinzip Hoffnung“ und 1996 „Monolog mit einem Schatten. Eine Windoper“ von W.R. Kubizek und P.Wagner.
Wolfgang hat sich darüber hinaus auch als Projektleiter für zeitgenössische Musik im OHO engagiert und installierte die Projektschiene „Die andere Kammermusik“, die neben großartigen Musikprojekten auch sehr bekannte und hochkarätige Musiker in das Haus brachte.
Wolfgang Horwath, Bildender Künstler

Ein konzise verschiedene Atmosphären ansteuerndes Opus, das zu Reflexionen über die politische Gegenwart einlädt und dabei… auch noch mit musikantischer Inspiration aufwartet.
Walter Dobner 
über Die Engel von Los Angeles in: 
Die Presse vom 02.05.1996

Wolfgang Kubizek – von den Freunden salopp und liebevoll „Kubi“ genannt – war eine einzigartige Erscheinung, kaum in ein paar Worte zu fassen. Kraftvoll und verwundbar, kantig und gleichzeitig hoch empfindsam, witzig und tiefernst, seinem Leben als Zeitgenosse zugewandt und gleichzeitig intensiv mit den schrecklichen, prägenden Aspekten der Geschichte Österreichs verbunden.
Seine Herkunft und seine spezifische Begabung, dazu eine Erziehung und Jugend zwischen Tradition und Ausbruch haben es ihm nicht leicht gemacht. Trotzdem oder auch deshalb war er ein warmherziger, loyaler Freund, ein unbeirrt suchender, schaffender Künstler, ein Kämpfer für Menschlichkeit und Würde. Er geht uns ab, er fehlt in unseren Reihen, gerade heute.
Paul Gulda, Pianist

Die auf Fasslichkeit angelegte Musik rührt an, ist im besten Sinn uneitel und frei von jedem unnötigen Pathos, hervorragend instrumentiert, zuweilen auch mit kunstvollen kontrapunktischen Nebenstimmen bedacht, aber niemals auf blendenden Effekt aus.
Heinz Rögl 
über die DCD … und alle Toten starben friedlich… 
auf http://www.mica.at, 06.02.2008

„Der Tod kann uns von Menschen trennen, die zu uns gehören. Aber, er kann uns nicht nehmen, was uns mit ihnen verbunden hat“. Mit diesen Worten hat sich das VHS-Team im Juni 2008 von seinem Kollegen und Freund Wolfgang R. Kubizek verabschiedet. Und verbunden hat uns mit Wolfgang das gesellschaftspolitische Interesse sowie sein Einsatz und unermüdliches Engagement für die politische Erwachsenenbildungsarbeit. Er war ein Anreger und Aufreger mit immer wieder neuen, manchmal auch provokanten Ideen, aber stets mit einer starken Sensibilität und besonderen Empfindung für das manchmal auch sehr Unangenehme, das man in seiner Brisanz in Wirklichkeit aber anpacken musste. Immer wieder erinnere ich mich in Zeiten wie diesen an ein besonderes Bildungs- und Kulturprojekt, das uns damals für Wochen beschäftigt hat. Das Projekt „das ganz normale“ thematisierte die Problematik von Rassismen und Vorurteilen in unserer Gesellschaft. In der Projektbeschreibung aus dem Jahr 1998 heißt es dazu: „Wir wollen für diese Thematik – das ganz normale – in unserem Alltag ein Bewusstsein schaffen. Die Tendenz zu neuen Nationalismen ist nicht zu übersehen. Die ´Gleichheit der Menschen´ im ´gemeinsamen Europa´ ist nicht Realität. Die Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft wird von einigen Medien im Konsens mit (durch deren Hilfe) an Machteinfluss gewinnenden Politikern bewusst betrieben.“ Geschrieben vor 20 Jahren und aktueller denn je! Wolfgang, du fehlst uns in der politischen Bildungsarbeit von heute!
Christine Teuschler, Geschäftsführerin Burgenländische Volkshochschulen …

Und eklektisch ist wohl heute jede neu geschöpfte Musik.
Ich halte dieses Werk für absolut gelungen, meditativ und sehr streng, was gut so ist.
Ich kenne nun wirklich viel Musik und sehr viele Dinge höre ich mir auf Konserve gar nicht an, weil ich sie nur im direkten Aufführungskontakt erleben kann. Dieses Oratorium habe ich jetzt dreimal gehört und beginne es zu mögen….
Dr. Harald Schischlik 
über die DCD … und alle Toten starben friedlich… 
10.03.2008

Wolfgang war ein Mensch, der etwas bewegen wollte. Wie er in seiner Tätigkeit im Mauthausen Komitee und in der Flüchtlings- und Gedenkinitiative REFUGIUS nicht bloß ein Gedenken um des Gedenkens willen verwaltete, sondern im Erinnern die Verpflichtung erkannte, die Gegenwart und die Zukunft zu gestalten und – immer wieder und immer von Neuem – eine Verbindung von selbstkritischer Reflexion, biographischer Ehrlichkeit und gesellschaftspolitischem Anspruch herzustellen, so wollte er auch als Künstler, dass sein Leben und seine Erfahrungen in ihrer Gesamtheit in seine Musik Eingang finden.
Was ich an Wolfgang persönlich besonders schätzte? Seinen trockenen Humor, die starke Emotionalität und gleichzeitig professionelle Ernsthaftigkeit, mit denen er an seine Projekte heranging, die pointierten und meist treffenden Formulierungen, die er wählte, wenn wir uns unterhielten, die Offenheit, mit der er über die Verletzungen, die er in seinem Leben erlitten hatte, über Schicksalsschläge, aber auch über seine eigenen Fehler berichtete.
Vladimir Vertlib, Schriftsteller und Librettist

Ein Gedanke zu “Ein Fest für Kubizek

Kommentar verfassen